Plädoyer für Homöopathie

02.07.2010 - MAINZ

(tmw). Die Homöopathie stärker in die stationäre Krankenversorgung einbinden, Ziel hat sich der Förderkreis „Homöopathie im Krankenhaus e.V. Mainz“ gesetzt. Das sagte nun der Vorsitzende des Verein, Rüdiger Horcher, während der Akademischen Feier zum 20-jährigen Bestehen des Vereins in der Universitätsmedizin. Unter dem Motto „Homöopathie als Baustein für die Medizin der Zukunft“ trafen sich Fachleute, aber auch viele interessierte Laien im Chirurgie-Hörsaal. 

In seiner Rede sprach Horcher über einen angestrebten Modellversuch am Katholischen Klinikum Mainz, der die Homöopathie in die stationäre Krankenversorgung einbinden soll. Bereits seit 2004 gibt es die Möglichkeit, den homöopathischen Konziliararzt, Dr. Bertold Fleig, zu konsultieren. Immer noch sträubten sich einige große Krankenkassen, diesen Service ihren Mitgliedern anzubieten, kritisierte Fleig. Der ganze Prozess sei „viel mühsamer, als wir gedacht haben“, sagte Horcher. Dabei wünschten zwei Drittel aller Patienten eine alternative Behandlung als Option.

Das Konzept der komplementären Medizin habe sich in anderen Städten schon länger bewährt, berichteten Gastreferenten. Von zahlreichen Erfolgen aus der kinderärztlichen Praxis sprach Dr. med. Sigrid Kruse vom Haunerschen Kinderspital in München, besonders bei sogenannten Drogenentzugskindern. Auch Prof. Dr. Michael Frass erläuterte anhand von Fallbeispielen, wie Homöopathie dazu eingesetzt werden kann, die Lebensqualität von Krebspatienten zu steigern. Dass man auf die konventionelle Medizin nicht verzichten darf, darüber waren sich alle Teilnehmer einig. Zusammen sollen nun Schulmedizin und Homöopathie das Leben der Patienten verbessern. Gegenseitiger Respekt und Achtung, so die Referenten, seien dazu unerlässlich. Mit dem Modellversuch will man die Kassen überzeugen, dass die homöopathische Medizin keine zusätzliche Belastung sei, sondern eine Entlastung.